Niederschmetternde Leistungen in Deutsch und Mathematik
Die von Bildungsministerin Karin Prien veröffentlichte Statistik der in diesem Jahr in Schleswig-Holstein erreichten Schulabschlüsse ruft beim Philologenverband Schleswig-Holstein geteilte Reaktionen hervor.
„Angesichts der Pandemiebedingungen in den letzten beiden Jahren, die unsere Schülerinnen und Schüler hart getroffen haben, sind deren Leistungen im diesjährigen Abitur beachtlich und erfreulich“, erklärte die Vorsitzende des Philologenverbands, Barbara Langlet-Ruck. Trotz der im Bundesrahmen gelegentlich beklagten Noteninflation, könne davon in Schleswig-Holstein nicht gesprochen werden, da die Ergebnisse hierzulande denen des Vorjahres fast gleichen.
Sorgen bereitet dem P h v, dass der Abiturientenanteil an allgemeinbildenden Gymnasien lediglich noch 61 % beträgt. Hier muss herbeigeführt werden, dass Gymnasiasten auch die Oberstufe der allgemeinbildenden Gymnasien besuchen und nicht die vermeintlich bessere Variante bei den Gesamtschulen mit Oberstufe oder den beruflichen Gymnasien suchen. Erwiesenermaßen unterscheidet sich die Wertigkeit des Abiturs, welches die Studierfähigkeit attestiert, an den Schularten voneinander.
Alarmierend sind für den Philologenverband die in allen Schularten geringen Durchschnittsleistungen bei den Abschlussprüfungen im Fach Deutsch. Unabhängig von den nicht zu ignorierenden quantitativen und qualitativen Einschränkungen während der Pandemiezeiten müsse das Sprachvermögen – schriftlich wie mündlich – mehr gefördert werden. „Das betrifft, wie wir kürzlich erneut aus entsprechenden Studien erfahren haben, bereits die Leistungen in den Grundschulen,“ ergänzt Langlet-Ruck. Auch im Fach Mathematik dürften die Ansprüche nicht gesenkt werden – schon im Hinblick auf mathematisch-naturwissenschaftliche Studiengänge, für die Abiturienten befähigt werden müssten.
Erneut setzt sich der P h v mit Nachdruck für den Erhalt einer qualitativ hochwertigen Lehrkräfteausbildung ein. Nur eine fundierte fachliche und fachdidaktische Ausbildung garantiert qualitativ hochwertigen Unterricht.
Dr. Barbara Langlet-Ruck Walter Tetzloff
1. Vorsitzende Pressesprecher